Digitale Dienste sicher nutzen & Privatsphäre schützen

Wenn du deine Online-Dienste und Accounts absicherst, verwende dafür ein sicheres Gerät. Hier findest du heraus wie du dein Smartphone schützen kannst. Falls dich dein Ex-Partner bedroht, bedenke auch deine physische Sicherheit. Eine Fachberatungsstelle kann dir bei der Sicherheitsplanung und deiner digitalen Trennung helfen. Hier kannst du eine Frauenberatungsstelle oder einen Frauennotruf in deiner Nähe finden.

Immer aus Konten und Apps ausloggen

Ist irgendwie allen klar, wird aber schnell vergessen: Bei sozialen Netzwerken und vielen E-Mail-Konten bleibt dein Account aktiv, wenn du dich nicht ausloggst. Jede Person, die Zugriff auf dein Endgerät hat, kann deine E-Mails lesen oder mit deinen Accounts Inhalte posten.

Deaktiviere das Häkchen bei "Eingeloggt bleiben" und speichere niemals das Passwort im Browser.

Besonders wichtig ist das Ausloggen, wenn du das Gerät von einer anderen Person benutzt. Du weißt nie, wer außerdem Zugriff darauf hat und dann zum Beispiel unter deinem Namen deinen Facebook-Account benutzen kann.

Privatsphäre-Einstellungen prüfen

Stelle alle deine Online-Konten so ein, dass andere Nutzer*innen so wenig Daten wie möglich von dir sehen. Du solltest in allen Konten, zum Beispiel auch bei Amazon und Google, die Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen überprüfen.

Strenge Privatsphäre-Einstellungen auf sozialen Medien können Schutz vor digitaler Gewalt bieten, gleichzeitig aber auch Nachteile haben. Dazu gehören weniger Sichtbarkeit und das Risiko, sozial isoliert zu werden. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, das sowohl Schutz als auch eine sinnvolle Nutzung sozialer Medien ermöglicht.

Portale zum Jugendmedienschutz können hilfreich sein, um die Einstellungen technischer Geräte zu überprüfen. "Medien Kindersicher" bietet beispielsweise Anleitungen, die auch Betroffenen von digitaler Gewalt helfen können, da sie leicht verständlich erklären, wie Sicherheitseinstellungen auf dem Telefon angepasst werden können.  

Einige Meta-Produkte, wie Instagram und Facebook bieten in der App integrierte Datenschutz- bzw. Sicherheits-Checks an. Diese Checks sind ein Tool, dass Nutzenden dabei helfen soll, ihre Privatsphäre-Einstellungen zu überprüfen und anzupassen.

Zu finden sind diese Checks in den Einstellungen (häufig hinter drei Punkten oder drei Strichen auf der Profilseite verborgen) unter den Schlagworten „Sicherheit“ oder „Datenschutz“.  

Bei Facebook gibt es die Funktion „Anzeigen aus der Sicht von“. Hier kannst du dir ansehen, welche Daten, Posts, Bilder etc. von dir für bestimmte Menschen sichtbar sind, zum Beispiel diejenigen, die nicht mit dir befreundet sind.

Diese Funktion ist sehr hilfreich, um zu sehen, ob Informationen von dir öffentlich sind, die du eigentlich lieber nicht mit allen Menschen teilen möchtest. Hier wird erklärt, wie du die Funktion nutzen kannst: Wie kann ich herausfinden, wie andere Personen mein Profil sehen?

Sichere Passwörter nutzen

Sichere Passwörter können verhindern, dass deine Accounts gehackt werden. Menschen, die dich kennen, sollten es nicht erraten können. Keine Haustiernamen oder Geburtstage oder passwort1!

Verwende niemals das gleiche Passwort für unterschiedliche Accounts. Wenn du sichere und einzigartige Passwörter verwendest, musst du sie nicht regelmäßig ändern. Ändere sie dann, wenn du annimmst, jemand anderes könnte das Passwort haben. Hier gibt es Tipps für sichere Passwörter.

Mit einem Passwort-Manager können sichere Passwörter erstellt und verwaltet werden. Das erhöht die Sicherheit enorm. Du musst dir nur das Passwort für den Passwort-Manager merken und kannst die anderen Passwörter über den Passwort-Manager abrufen. Ein empfehlenswertes Programm, das auch auf Smartphones funktioniert, ist KeePass. Mehr Informationen zu KeePass findest du hier.

„Standort mitteilen“ so wenig wie möglich nutzen

Viele Apps haben Zugriff auf die GPS-Daten deines Smartphones. In den Einstellungen deines Smartphones kannst du einstellen, welche Apps Zugriff auf deinen Standort haben dürfen und welche nicht. Bei Apps, die ohne Standort-Freigabe nicht funktionieren, kannst du die Option „nur bei Nutzung erlauben“ auswählen.

Wenn du Fotos machst, kann auch das Foto deine Standort-Daten enthalten. Wenn dieses Foto mit anderen Personen geteilt wird, kann über das Bild dein Standort ermittelt werden. Diese Funktion kann in den Einstellungen deiner Kamera-App deaktiviert werden. Überprüfe auch, ob die Funktion ebenfalls in der App deaktiviert ist, mit der du die Bilder hochlädst bzw. teilst.

Tipps zum Bearbeiten und Löschen von Metadaten in Fotos

Zwei-Faktor-Authentisierung nutzen

Zwei-Faktor-Authentisierung (oder auch zweistufige Anmeldung) erhöht die Sicherheit deiner Accounts vor dem Zugriff von Unbefugten. Vor allem in gewaltvollen Beziehungen, während/nach Trennungen und in anderen Gefährdungssituationen kann es sinnvoll sein, sie zu verwenden. Hier findest du weitere Informationen zur Zwei-Faktor-Authentisierung.