Was kann ich tun?
Wenn die Daten bereits veröffentlicht sind und daraufhin Beleidigungen und Drohungen folgen, oder jemand dazu aufruft, Gewalt gegen dich anzuwenden, sind rechtliche Schritte gegen den Verursacher möglich. Auch gegen die Verfasser*innen der Beleidigungen und Drohungen kann u.a. Anzeige wegen Beleidigung, Verleumdung oder Übler Nachrede erstattet werden.
Bevor rechtliche Schritte eingeleitet werden, ist es immer ratsam, sich vorher von einer Anwält*in beraten zu lassen.
Wenn du herausgefunden hast, wo deine privaten Daten veröffentlicht wurden, kannst du die Betreiber*innen der Plattformen auffordern, den Inhalt zu löschen. Denke daran, vorher einen Screenshot anzufertigen und weitere Beweise zu sichern, damit bei einer späteren Anzeige Beweise vorliegen.
Du kannst aber auch Vorsichtsmaßnahmen treffen, indem du deine persönlichen Daten schützt:
Datensparsamkeit
Achte darauf, welche persönlichen Daten du online stellst. Nicht immer muss deine Privatadresse oder dein vollständiger Name angegeben werden, wenn du dir ein Nutzer*innen-Konto anlegst. Nicht überall muss die richtige Telefonnummer oder Adresse angegeben werden.
Achte bei deinen Konten darauf, welche Informationen über dich öffentlich zu sehen sind. Das sind meist mehr als vermutet. Unter den Einstellungen zu Privatsphäre, Datenschutz oder Sicherheit deiner Konten kannst du überprüfen, welche Daten über dich gespeichert sind und öffentlich angezeigt werden.
Prüfe nach, welche persönlichen Daten online zu finden sind
Als ersten Schritt kannst du dich selbst googlen und so sehen, welche Informationen über dich öffentlich zugänglich sind. Einträge in öffentlichen Telefon- oder Adressbüchern kannst du löschen lassen. Prüfe unbedingt auch deine Privatsphäreeinstellungen in deinen Social Media Accounts.
Alle Informationen aus dem Netz verschwinden zu lassen, wird nur sehr schwer gelingen, aber zumindest siehst du so, was andere über dich erfahren können. Es gibt auch Agenturen, die dir dabei helfen, private Informationen über dich aus dem Netz zu entfernen. Diese Angebote sind mit Kosten verbunden und es ist nicht klar, ob das Vorgehen immer erfolgreich ist.
E-Mail-Adresse sichern
Manchmal werden Online-Shops oder andere Plattformen gehackt, um an E-Mail-Adressen und Passwörter zu kommen. Bei einem Online-Dienst des Hasso-Plattner-Instituts kannst du unter anderem überprüfen, ob deine Daten betroffen sind. Falls ja, ändere dein Passwort. Auch wenn dein Account nicht kompromittiert wurde, kann es sinnvoll sein, eine Zwei-Faktor-Authentisierung einzurichten. Dabei muss zum Einloggen neben dem Passwort noch eine weitere Login-Information eingegeben werden. Dies sichert den Account zusätzlich und schützt ihn vor Angriffen von außen.
Frauenberatungsstellen bieten Unterstützung
Doxing kann ein großes Gefühl von Unsicherheit verursachen. Neben technischen Maßnahmen sich zu schützen ist eine emotionale Unterstützung genauso wichtig. In Frauenberatungsstellen erhältst du Hilfe und Unterstützung und kannst dich ausführlich beraten lassen. Die Beraterinnen dort hören dir zu, unterstützen dich in Krisen und überlegen gemeinsam mit dir was die nächsten Schritte sein könnten. Viele Beratungsstellen bieten speziell Beratung zu digitalen Gewaltformen an. Hier findest du eine Liste mit Beratungsstellen.