Rechtliche Möglichkeiten

Doxing ist in Deutschland ein Straftatbestand und wird nach §126a StGB unter „gefährdendes Verbreiten personenbezogener Daten“ verfolgt. Wenn Daten verbreitet werden, die nicht öffentlich zugänglich sind, können die Taten höher bestraft werden.

Wenn auf die Veröffentlichung deiner personenbezogenen Daten Beleidigungen und Drohungen folgen, oder jemand dazu aufruft, Gewalt gegen dich anzuwenden, sind rechtliche Schritte nicht nur gegen den Verursacher, sondern auch gegen die Verfasser*innen der Beleidigungen und Drohungen möglich. Es kann beispielsweise eine Anzeige wegen Beleidigung, Verleumdung oder Übler Nachrede erstattet werden (§§185 ff. StGB).

Wenn du herausgefunden hast, wo deine privaten Daten veröffentlicht wurden, kannst du die Betreiber*innen der Plattformen über deine Betroffenenrechte aus der Datenschutz-Grundverordnung auffordern, den Inhalt zu löschen. Denke daran, vorher einen Screenshot anzufertigen und weitere Beweise zu sichern, damit bei einer späteren Anzeige Beweise vorliegen.

Manchmal reagieren die Datenschutzbeauftragten der jeweiligen Plattform nicht auf Löschanfragen. In dem Fall können die Rechte gegebenenfalls zivilrechtlich durchgesetzt werden. Nach einer solchen Veröffentlichung bestehen ggf. Schadensersatz- oder Schmerzensgeldansprüche, die geltend gemacht werden können.  

Wenn du rechtliche Schritte planst, ist es wichtig, vorher Beweise zu sammeln und die Inhalte zu sichern. Wie du das tun kannst, erfährst du hier: Wie dokumentiere ich?

Für alle juristischen Schritte ist es sinnvoll, sich vorher von anwaltlich beraten zu lassen. Rechtsberatung ist mit Kosten verbunden. Wenn du über wenig finanzielle Mittel verfügst, gibt es die Möglichkeit, bei Gericht Beratungshilfe zu beantragen. Du kannst dich bei einer Fachberatungsstelle in deiner Nähe informieren, wie ein Antrag auf Beratungshilfe gestellt wird. Es gibt auch Organisationen, bei denen du als Betroffene von digitaler Gewalt eine kostenlose rechtliche Erstberatung erhältst. Du findest die Links auf unserer Unterseite mit weiteren Informationen und Hilfsangeboten unter „Gewalt im digitalen Raum“.