Sicheres Sexting

Schon beim Anfertigen der Aufnahmen kann klargestellt werden, für wen die Bilder bestimmt sind und was danach oder zum Beispiel im Falle einer Trennung damit passiert. Das mag zum Zeitpunkt der Aufnahmen übertrieben wirken, schützt aber später vor unangenehmen Überraschungen.

Wenn du denkst, dass dir die Aufnahmen hinterher peinlich sein könnten, musst du ihnen nicht zustimmen. Vertrete klar deinen Standpunkt und mach deutlich, dass du über deine Rechte am Bild Bescheid weißt.

Verschicke dein Bild nur, wenn du dich sicher fühlst. Du kannst dir hierfür auch Zeit nehmen. Bilder können auch noch am nächsten Tag verschickt werden. Du kannst beim Anfertigen der Bilder darauf achten, dass dein Gesicht nicht zu sehen ist und du auch sonst nicht anhand anderer Merkmale (z.B. Tattoos) erkennbar bist.

Ein weiterer Schutzmechanismus kann die Nutzung der Selbstzerstörungsfunktion von Nachrichten sein. Viele Messaging-Apps bieten die Möglichkeit, Bilder und Videos so zu versenden, dass sie nach einmaligem Anschauen automatisch gelöscht werden.

Diese Funktion verhindert oft auch das Anfertigen von Screenshots. So bleibt die Kontrolle über deine privaten Aufnahmen besser in deinen Händen und das Risiko einer unerwünschten Verbreitung wird minimiert. Schutz vor Screenshots bei selbstzerstörenden Nachrichten haben aber nicht alle Messenger. Informiere dich über die Funktionen der Apps und Dienste, um herauszufinden, ob Screenshots möglich sind.

Es gibt Apps und Computer-Programme mit denen sehr einfach ein Foto oder Video verändert werden kann. Damit ist es möglich, aus einem normalen Foto ein Nacktbild zu machen oder das Gesicht einer anderen Person in einen Porno zu montieren. So kann jede Person von bildbasierter sexualisierter Gewalt betroffen sein – ein unverfängliches Foto im Internet oder auf dem Handy eines Täters reicht aus.

Der einzige Schutz wäre, dass keine Fotos von dir existieren. Das kann niemand von dir verlangen. Frauen und Mädchen haben ein Recht darauf, im Internet sichtbar zu sein, ohne dass ihnen Gewalt passiert.